Weihnachten ist verbunden mit Tradition: ob Kerzen, Adventskalender, Plätzchen backen, Weihnachtsbaum oder Geschenke für seine Liebsten. Den ersten Vorgeschmack auf Weihnachten bekommt man schon mit den Lebkuchen und Spekulatius, die ab Anfang September aus heiterem Spätsommerhimmel in den Supermarktregalen auftauchen. Ab dem ersten Advent verbreiten Weihnachtsmärkte, Weihachtshits im Radio und Lichterketten an den Fenstern die aufkommende Weihnachtsstimmung im ganzen Land. Kaum ist man von dieser Weihnachtsstimmung angesteckt, schon holt man selbst die Weihnachtsdeko hervor und bereitet sich auf die besinnliche Weihnachtszeit mit der Familie vor.
Besonders gemütlich wird es in der dunklen Jahreszeit mit der passenden Weihnachtsbeleuchtung. Doch das kann in diesem Jahr aufgrund der steigenden Strompreise ganz schön teuer werden. Man hat den Eindruck, eine Krise nach der anderen zu durchleben – eine Pandemie, extreme Hitzewellen und Dürreperioden aufgrund des Klimawandels, Inflation, Krieg und jetzt eine Energiekrise. Der Umgang mit diesen Krisen, insbesondere auf lange Sicht, erfordert Engagement und Zusammenhalt, genau das, wovon auch unsere Vorweihnachtszeit lebt. Hierbei spielt auch der Nachhaltigkeitsgedanke eine immer größere Rolle. Doch nicht nur bei dem Thema Energie ist die Gesellschaft auf der Suche nach geeigneten Ressourcen – Nachhaltigkeit wird zu einem immer wichtigeren Entscheidungsthema auch in der Weihnachtszeit.
Wir alle wünschen uns besinnliche Weihnachten, eine Zeit in der wir viel mit der Familie unternehmen und zur Ruhe kommen können. Doch meist überrollt uns früher oder später der Weihnachtsstress. Dann werden Geschenke aus Zeitmangel online bestellt, Dekoration mit unnötiger Verpackung besorgt, die Zutaten für das Weihnachtsessen „last minute“ im Supermarkt um die Ecke gekauft, weil es einfach schnell gehen muss.Das sorgt nicht nur für hektische Stimmung, sondern belastet auch die Umwelt.
Und doch legen trotz der vorherrschenden Krisen immer mehr Konsumenten auch weiterhin Wert auf Nachhaltigkeit beim Einkaufen – und bei der Auswahl von Weihnachtsgeschenken. Das motiviert uns dazu, im Jahr 2022 die ein oder andere Tradition zu überdenken und sie nachhaltiger zu gestalten – was selbstverständlich nicht heißt, dass wir sie aufgeben sollten!
Bei dem Thema Nachhaltigkeit geht es nicht nur um das Sparen von Plastik oder das Nutzen von erneuerbaren Energien. Das Thema Gesundheit und Wohlbefinden ist eins der 17 Nachhaltigkeitsziele. Schützen Sie sich deshalb vor unüberlegten Last-Minute-Käufen und vorweihnachtlichem Stress. Planen Sie regelmäßig kleine Zeitinseln für die Vorbereitung ein. In dieser Zeit notieren Sie alle Aktivitäten, Geschenke und notwendigen Besorgungen für Deko und Essen rund ums Weihnachtsfest und schaffen es, durch ein gutes Selbstmanagement, entspannt zu bleiben!
Wie wäre es mit einem umweltfreundlichen und wiederbefüllbaren Kalender aus Stoff, Holz oder Pappe und darin 24 kleine Überraschungen die nicht in Plastik eingepackt sind? Personen, die besonders am Thema Nachhaltigkeit interessiert sind, können Sie auch gezielt nachhaltige Produkte wie Fair Trade Schokolade, Trinkflaschen aus Glas, wiederverwendbare Kaffeebecher für den Coffee to Go oder Shampoo am Stück in den Adventskalender packen. Viele Menschen wünschen sich in der Weihnachtszeit Zeit mit Ihren Liebsten. Bestücken Sie doch den Adventskalender im nächsten Jahr mit 24 kleinen Botschaften und „Gutscheinen“ für gemeinsame Aktivitäten, anstatt materielle Dinge zu verschenken.
Ein hervorragender Anfang, um so richtig in Stimmung zu kommen, liegt darin, die Wohnung weihnachtlich zu dekorieren. Um auch bei der Weihnachtsdekoration den Nachhaltigkeits-gedanken nicht zu vernachlässigen, sammeln Sie beim nächsten Spaziergang Äste, Beeren, Kiefernzapfen und verwenden diese als Dekoration oder für Adventskränze. Setzen Sie bei der Beleuchtung lieber auf umweltfreundliche LED-Lichterketten. Wer klassische Kerzen bevorzugt, sollte auch hier auf die Inhaltsstoffe achten. Tolle Alternativen sind beispielsweise Kerzen aus Bienenwachs oder Soja, statt aus umweltschädlichem Paraffin oder Stearin, deren Rohstoffe Erdöl bzw. Palmöl sind.
Der Weihnachtsbaum hat seine ganz eigene Tradition und bringt in der dunklen Jahreszeit mit seinen immergrünen Nadeln, dem Baumschmuck und der Weihnachtsbaumbeleuchtung Leben und Freude in jedes Haus – also: Augen auf beim Weihnachtsbaumkauf. Achten Sie auf zertifizierte Bäume aus ökologischem Anbau, oder suchen Sie sich einen regionalen Anbieter mit heimischen Tannen und Fichten. Auch der Baum im Topf ist diesem Jahr im Trend und bietet eine nachhaltige Alternative zu dem konventionellen Weihnachtsbaum, welcher auf Plantagen häufig mit Pestiziden und Düngemittel behandelt wird.
Diesen Artikel sehen wir nicht als Apell. Er soll regelrecht ein kleiner Denkanstoß sein, das eigene Handeln zu hinterfragen und Sie dazu anzuregen ein Schritt in Richtung nachhaltige Veränderung mit uns zu gehen. Wir sind alle zusammen Teil der Lösung. Und wenn jeder einen kleinen Teil dazu beträgt, kann schon viel erreicht werden, um auch in der Weihnachtszeit ressourcensparend zu handeln. Nachhaltigkeit bedeutet nicht gleich Verzicht, sondern ein Umdenken von Traditionen und gleichzeitig ein Danke an die Umwelt. (J.Dillinger)