Warum sollte ich Prüfer werden?

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Die Entscheidung, Prüfer bei der zuständigen Stelle (IHK, HWK, …) zu werden, kann sich persönlich und beruflich lohnen – abhängig von den persönlichen Zielen, Fähigkeiten und Interessen. Wir haben einige Gründe zusammengefasst, warum Sie es in Erwägung ziehen sollten, Prüfer zu werden. Und was Sie dafür benötigen.

Als Prüfer leisten Sie einen Beitrag zur Bildung und Ausbildung. Denn Sie tragen maßgeblich dazu bei, die Qualität der beruflichen Bildung und Ausbildung in Ihrem Fachgebiet zu sichern und zu steigern. Sie unterstützen die nächste Generation von Fachkräften dabei, ihre Fähigkeiten und Kenntnisse zu entwickeln. 

Prüfer beeinflussen aktiv Prüfungsinhalte, -abläufe, -formen und -ansätze in ihrem Fachgebiet. Demnach können Sie zur Gestaltung und Weiterentwicklung von Prüfungsstandards beitragen. Selbstverständlich tragen Sie auch eine gewisse Verantwortung, sowohl gegenüber der Auszubildenden als auch gegenüber der Gesellschaft, da Sie gemeinsam mit Ihren Kollegen im Prüfungsausschuss berufliche Handlungsfähigkeit bescheinigen.

Das Engagement als Prüfer zeigt Interesse und die eigene Verpflichtung, zur Weiterentwicklung der Branche beizutragen, was sich auch positiv auf das Ansehen innerhalb Ihrer beruflichen Gemeinschaft auswirken kann.

Die Rolle als Prüfer kann zudem Ihre fachliche Expertise weiter stärken und bestätigen. Sie werden als Experte anerkannt und können Ihr Fachwissen aktiv anwenden. Da die Arbeit als Prüfer zudem Kommunikationsfähigkeiten, kritisches Denken und eine sorgfältige Beurteilung von Prüfungsleistungen erfordert, entwickeln Sie sich automatisch auch weiter. Denn diese Fähigkeiten unterstützen die berufliche und persönliche Weiterentwicklung und bauen vorhandene Softskills weiter aus. 

Außerdem ermöglicht es die Arbeit im Ehrenamt, aktiv an der Ausbildung von jungen Menschen teilzunehmen und an der Erreichung ihrer beruflichen Ziele mitzuwirken. Viele Prüfer erfüllt diese sinnvolle Aufgabe. Häufig sind Prüfer selbst auch Ausbilder in ihrem Betrieb, was zusätzliche Vorteile bietet, sowohl für die eigene berufliche Entwicklung als auch für die Entwicklung der Auszubildenden.

Als betrieblicher Ausbilder kennen Sie die Ausbildungsprozesse und -anforderungen aus erster Hand. Diese Erfahrung kann Ihnen dabei helfen, die Prüfungsinhalte besser zu verstehen und Prüflinge auf realistische Weise zu bewerten. Auf der anderen Seite können Sie ihre Erkenntnisse aus dem Prüfungswesen in Ihrer Rolle als betrieblicher Ausbilder integrieren, um die Qualität der Ausbildung zu steigern, die Azubis bestmöglich auf ihre Prüfungen vorzubereiten und sie für die Prüfungsabläufe zu sensibilisieren. Sie können also Ihr Wissen übergreifend sowohl in der Ausbildung als auch in der Prüfung einsetzen.

Als Prüfer haben Sie die Gelegenheit, mit anderen Fachexperten, Ausbildern, Berufsschullehrern, Unternehmen sowie Akteuren der Bildungspolitik in Kontakt zu treten. Dies kann zu einem erweiterten beruflichen Netzwerk führen und Ihnen somit die Chance für Wissensaustausch, berufliche Zusammenarbeit sowie neuen Perspektiven bieten.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Rolle als Prüfer auch Verantwortung, Engagement und zeitlichen Aufwand erfordert. Insbesondere die „Doppelrolle“ Ausbilder und Prüfer kann weitere Herausforderungen mit sich bringen. Daher sollten Sie prüfen, ob Sie genügend Zeit und Energie haben, um beide Aufgaben erfolgreich auszuführen, ohne die Qualität Ihrer Ausbildungs- oder Prüfungsarbeit zu beeinträchtigen.

Außerdem sollten Sie sicherstellen, dass Sie die notwendigen Qualifikationen und Fähigkeiten für diese Aufgabe mitbringen. Die genauen Voraussetzungen können je nach zuständiger Stelle, Region, Beruf und Fachgebiet variieren. Dennoch gibt es einige allgemeine Qualifikationen und Merkmale, die oft von Prüfern erwartet werden.

Dazu zählen insbesondere die fachliche Expertise, die durch eine relevante Ausbildung und Berufserfahrung nachgewiesen werden kann. Es ist aber auch wichtig, dass die Kenntnisse auf dem aktuellen Stand sind und Sie die Inhalte der Ausbildungsordnung selbst verinnerlicht haben. Als Prüfer müssen Sie in der Lage sein, Prüflinge fair zu bewerten, neutral und objektiv zu sein sowie Leistungen entsprechend einzuschätzen und nachvollziehbar zu begründen. Als Prüfer sollten Sie zudem eine Bereitschaft zur Weiterbildung mitbringen, um sich unter anderem auch mit den rechtlichen Grundlagen des Prüfungswesens vertraut zu machen, um eine rechtssichere Prüfungsabnahme zu gewährleisten. 

Es werden immer wieder Menschen gesucht, die sich im Ehrenamt des Prüfungswesens engagieren wollen, um aktiv dazu beizutragen, jungen Menschen den Weg in ihr Berufsleben zu ebnen. Sollten Sie daran interessiert sein, Prüfer zu werden, können Sie sich mit ihrer örtlichen zuständigen Stelle in Verbindung setzen, um mehr über die Anforderungen, den Prozess der Bewerbung und Auswahl sowie die Erwartungen an Prüfer zu erfahren. (M.Rivera)