Vom 04. bis 06. Juni fand die diesjährige Learntec schon zum 31. Mal statt. Sie bezeichnet sich selbst als Europas bedeutendste Fachmesse und Kongress für digitale Bildung in Schule, Hochschule und Beruf. Mit 14.000 Besucher und 419 Aussteller kann man dies auch zurecht behaupten. Natürlich haben wir uns es nicht nehmen lassen und sind am 06. Juni zusammen mit unserem Kooperationspartner Dietmar Böhm nach Karlsruhe gefahren. Nachdem wir uns seit zwei Jahren mit der Einführung der Digitalisierung als Standardberufsbildposition in allen neugeordneten Berufen sowie dem gleichzeitigen Hype im Thema Künstliche Intelligenz beschäftigt haben, wollten wir uns die Auswirkung auf den Markt der Anbieter ansehen.
Insbesondere Lernmanagementsysteme (LMS) und als Unterstützung bei der Analyse und Erstellung von Lehrmaterialien wurde der Einsatz von KI stark umworben, da vor allem KMU´s die bisherigen händischen Excel-Listen zur Verwaltung von Lernangeboten ablösen, um dies im Unternehmen effizienter abzuarbeiten.
Der Druck, besser, schneller und effizienter zu sein als die Mitbewerber, wurde bei fast allen Anbietern sichtbar. In den von uns geführten Gesprächen wurde auch schnell deutlich, dass auch die Unternehmen die rasante Entwicklung der Künstlichen Intelligenz, der interne und externe Veränderungsdruck aber auch der Fachkräftemangel zu schaffen macht.
Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die allgemeinen Themen kaum verändert. Ebenso unverändert das Bildungsniveau der Besucher – vom Erstkontakt mit Künstlicher Intelligenz bis zum Bildungsexperten in digitaler Bearbeitung war alles vertreten.
Besonders auffällig war das erneut gestiegene Angebot von Content-Bibliotheken als Bestandteil von Lernplattformen. Durch Einsatz generativer KI soll die Bedienung der Autorenwerkzeuge erleichtert werden. Auch KI-gestützte Lernbegleitung oder virtuelles Coaching waren in verschiedenen Ausprägungen zu sehen. Dieser Bereich konnte uns weniger überzeugen, da aktuell die Lösungen nur sehr oberflächlich waren und den individuellen Menschen noch nicht im Mittelpunkt sahen.
Natürlich war für mich als Technikbegeisterter die Halle 2 ein absoluter Highlight. VR/AR Brillen selbst auszuprobieren und zu sehen wie weit hier schon die Fortschritte Einzug in die Simulation von Ausbildungs- und Arbeitsprozesse erhalten hat. Immersives Lernen ist stark im Kommen!
Erfreut haben Dietmar und ich zur Kenntnis genommen, dass eine von uns am Jahresanfang konzipierte Lehrgangsform (Mischung von Legotechnik und KI) im Future Lab der Messe ebenfalls eingesetzt wurde. Bei diesem Seminarkonzept geht es darum, sich mit eigenen Ideen und selbst gebauten Figuren aus Lego unbeschwert dem Thema KI zu widmen. Dieser Prozess wird als Landesprojekt an Grundschulen in Baden-Württemberg gefördert.
Sportliche Aktivitäten wie Basketball oder Cornhole sowie kostenloses Eis oder Popcorn, sorgten immer wieder für lange Schlangen an den Ständen.
Insgesamt war es ein interessanter Ausflug, der unserer Sichtweise verstärkte, im Bereich Beruflicher Aus- und Weiterbildung das Thema Digitalisierung stärker zu fokussieren. Insbesondere wenn es dann auch um die Qualifizierung und Beratung von Führungskräften geht, muss man selbst unterschiedliche Alternativen kennen. (F.Rivera)