Onboarding: Was passiert nach dem ersten Arbeitstag?

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Der erste Ausbildungstag ist für viele junge Menschen ein aufregender Moment. Nach der Zusage und der Phase des Preboardings beginnt nun der praktische Start in den Betrieb. Genau hier entscheidet sich, ob Motivation und Vorfreude erhalten bleiben oder ob Unsicherheit und Überforderung die Oberhand gewinnen. Ein strukturiertes Onboarding ist daher unverzichtbar, um den Auszubildenden den Einstieg zu erleichtern und sie von Anfang an an das Unternehmen zu binden.

Onboarding bedeutet, neue Mitarbeitende fachlich, organisatorisch und sozial ins Unternehmen einzugliedern. Für Auszubildende, die häufig zum ersten Mal in einem Betrieb arbeiten, ist diese Phase besonders wichtig. Onboarding umfasst alle Schritte vom ersten Arbeitstag an bis zu den ersten Wochen und Monaten – mit dem Ziel, Orientierung zu geben, Sicherheit zu schaffen und ein Zugehörigkeitsgefühl aufzubauen.

Typische Onboarding-Maßnahmen für Auszubildende

  • Vorbereiteter Arbeitsplatz:       
    Ob Schreibtisch, Werkbank oder PC-Arbeitsplatz – wenn alles am ersten Tag eingerichtet ist, signalisiert das Wertschätzung und gibt den Neuen ein Gefühl von Professionalität und Sicherheit.
  • Mentoren- und Patensysteme
    Ein erfahrender Kollege oder eine Kollegin begleitet die Auszubildenden in den ersten Wochen. Diese feste Bezugsperson erleichtert die Eingewöhnung, beantwortet Fragen und stärkt das Vertrauen.
  • Teamintegration:
    Gemeinsame Mittagessen, kleine Team-Events oder Vorstellungsrunden fördern den sozialen Anschluss. So fühlen sich die Azubis schon früh als Teil der Gemeinschaft und nicht wie „die Neuen“.
  • Offene Feedbackgespräche:      
    Regelmäßige kurze Rückmeldungen – etwa nach der ersten Woche oder dem ersten Monat – helfen, Erwartungen abzugleichen und Unsicherheiten abzubauen. Auszubildende wissen dadurch, wo sie stehen und welche Fortschritte sie machen.
  • Erste kleine Projekte:     
    Wer schon früh sinnvolle Aufgaben übernimmt, erlebt direkt, dass der eigene Beitrag zählt. Das stärkt das Selbstvertrauen und fördert die Eigenständigkeit.

Positive Effekte eines gelungenen Onboardings

Ein gut geplantes Onboarding hat für beide Seiten klare Vorteile. Auszubildende starten motivierter, fühlen sich ernst genommen und entwickeln schneller Sicherheit im Umgang mit neuen Aufgaben. Auch die Gefahr von Ausbildungsabbrüchen, die gerade in der Probezeit hoch ist, wird dadurch deutlich reduziert.

Unternehmen wiederum profitieren, weil ihre Nachwuchskräfte früher produktiv werden, sich stärker mit dem Betrieb identifizieren und langfristig loyaler bleiben. Onboarding ist damit keine Zusatzaufgabe, sondern ein zentraler Erfolgsfaktor für jede Ausbildung.

Best Practices: Beispiele aus Unternehmen

  • Welcome-Days:  
    Viele Betriebe veranstalten zum Start gemeinsame Willkommenstage, an denen mehrere Azubis gleichzeitig eingeführt werden. Neben Rundgängen und Kennenlernen stehen oft auch Teambuilding-Aktivitäten auf dem Programm.
  • Digitale Plattform:          
    Manche Unternehmen nutzen Onboarding-Apps oder interne Chats, über die Azubis Infos abrufen, Fragen stellen und sich mit anderen vernetzen können.
  • Frühe Verantwortung:   
    In einigen Betrieben übernehmen Azubis schon in den ersten Wochen kleine Projekte – vom Gestalten einer Präsentation bis hin zu organisatorischen Aufgaben. Dadurch lernen sie schnell, Verantwortung zu tragen und ihre Rolle aktiv auszufüllen.

Fazit

Onboarding ist kein kurzer Willkommensmoment, sondern ein entscheidender Prozess, der über den Erfolg einer Ausbildung mitbestimmt. Wer seine Auszubildenden ernst nimmt, ihnen Orientierung gibt und sie von Beginn an integriert, legt den Grundstein für Motivation, Bindung und eine erfolgreiche Ausbildungszeit. Mit vergleichsweise geringem Aufwand lässt sich so viel bewirken – damit der erste Arbeitstag nicht zum Stolperstein, sondern zum vollen Erfolg wird. (K. Feuge)