Auswirkung eines positiven Betriebsklimas auf Mitarbeiter

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Unterdurchschnittliche Arbeitsleistungen, Unlust am Arbeitsplatz, fehlende Motivation, erhöhte Fehlzeiten und Krankenstände, innere Kündigung und nicht zuletzt geringere Umsätze sind nur einige Beispiele für Folgen eines schlechten Betriebsklimas. Wenn sich die Kollegen nicht verstehen, nicht produktiv miteinander arbeiten oder sogar Intrigen, Missgunst und Mobbing an der Tagesordnung steht, können die Folgen verheerend sein. Eine nachhaltige und gesunde Erfolgsentwicklung ist in einem solchen Arbeitsumfeld kaum erreichbar.

Die Grundvoraussetzung für gute Mitarbeiter und Produktivität im Unternehmen ist also ein kollegiales Betriebsklima, welches die Zusammenarbeit fördert. Als Vorgesetzter profitiert man nicht nur von einem guten Betriebsklima, sondern man ist auch maßgeblich dafür verantwortlich. Da man auch selbst Teil des Teams ist, hat auch das eigene Führungsverhalten eine direkte Auswirkung darauf – egal ob Firmenchef, Abteilungsleiter oder Mitarbeiter mit Vorgesetztenfunktion. Doch auch jeder einzelne Mitarbeiter kann aktiv zu einem positiven Betriebsklima beitragen.

Nicht zuletzt spielt das Betriebsklima auch eine entscheidende Rolle bei der Wahl des Arbeitgebers. Wer möchte schon in einem Unternehmen arbeiten, in dem die Mitarbeiter davon abraten, weil die Zusammenarbeit nicht funktioniert, Konflikte zur Normalität werden und es regelmäßig zu Diskussionen zwischen Kollegen oder sogar mit der Führungsetage kommt? Schaffen wir dagegen ein produktives Arbeitsumfeld, sind Mitarbeiter dem Unternehmen gegenüber loyal, sie machen durch ihre Identifikation Werbung bei potenziellen Bewerbern und sind viel besser an das Unternehmen gebunden. Durch das positive Betriebsklima kann also ein besseres Unternehmensimage erzielt werden. Weitere Vorteile sind beispielsweise qualitative Arbeitsergebnisse und höhere Motivation / Leistungsbereitschaft, ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl, weniger Fehlzeiten und am Ende auch höhere Umsätze.

Doch wie kann ein positives Betriebsklima gefördert werden?

 

  1. Raum für kreative Entfaltung einräumen

Mitarbeiter sollen die Möglichkeit haben, ihre Meinungen und Ideen einzubringen. Dies kann beispielsweise durch einen gemeinsam genutzten Kreativraum zum Brainstorming umgesetzt werden, oder im Kleinen durch ein für alle zugängliches Whiteboard als Ideenpool. In Kreativ- Workshops können sich die Mitarbeiter an der aktiven Entwicklung des Unternehmens beteiligen. Aus den Reihen der Mitarbeiter gehen oft neue tollen Ideen hervor. Wichtig ist, dass alle Mitarbeiter eine Stimme haben und auch neue Mitarbeiter und Azubis angehört werden, da sie möglicherweise neue Perspektiven haben und frischen Wind mitbringen, während langjährige Mitarbeiter ihre bisherigen Erfahrungen einfließen lassen können. In regelmäßig stattfindenden Teammeetings können die Mitarbeiter Lösungsansätze bei Projekten ihrer Kollegen und generelle Verbesserungsvorschläge einbringen, sodass alle Mitarbeiter gemeinsam am Erfolg arbeiten.

  1. Kollegiales Miteinander fördern

In vielen Betrieben treffen sich Kollegen nur zum Arbeiten – das Arbeits- und Privatleben wird strikt getrennt. Doch es bringt zahlreiche Vorteile mit sich, wenn sich Kollegen auch unabhängig von beruflichen Themen kennenlernen. Dies kann beispielsweise durch einen monatlichen Stammtisch erreicht werden. Wichtig ist, dass die Teilnahme freiwillig ist und geschäftliche Themen streng verboten sind! Es geht darum, die Kollegen und Vorgesetzen besser kennenzulernen und das Verhältnis zu verbessern. Dies ist auch durch gemeinsame Feste wie Sommerfeste oder Weihnachtsfeiern möglich. Eine ausgeglichene Work-Life-Balance spielt eine immer bedeutendere Rolle. Einen Ausgleich und Austausch zu schaffen kann daher auch von Betrieben gefördert werden. Große Unternehmen wie Google oder Facebook haben dieses Thema durch die zahlreichen Angebote für ihre Mitarbeiter perfektioniert, im Kleinen ist dies aber schon mit einer Dartscheibe, einem Fußballkasten oder einem gemeinsamen Aufenthaltsraum für einen klassischen „Kaffeeklatsch“ möglich.

  1. Möglichkeiten der Weiterbildung geben

Mitarbeitern eine Perspektive zu bieten steigert ihre Motivation und Einsatzbereitschaft. Daher ist es für eine gute Führungskraft essenziell, eine Personalentwicklungsstrategie und individuelle Entwicklungsmöglichkeiten zu erarbeiten. Durch Weiterbildungsmaßnahmen, individuelle Coachings oder Mentoring können die Stärken einzelner Mitarbeiter gefördert werden. Doch auch die Entwicklung des Teams sollte nicht vernachlässigt werden. In Teambuilding-Events lernen Auszubildende, Fach- und Führungskräfte, worauf es bei einer produktiven Zusammenarbeit ankommt. Eine spannende Alternative ist auch die Erarbeitung von Stärken innerhalb eines Teams – egal ob es sich dabei um ein kleines Unternehmen, eine Abteilung oder ein Projektteam handelt. Durch Teambuilding-Maßnahmen und die Erarbeitung von gemeinsamen Kompetenzen wird die Identifikation mit dem Team und dadurch auch die Produktivität beachtlich gesteigert.

  1. Feedbackregeln beachten

Konstruktives Feedback ist in jedem Fall eine gute Möglichkeit, sich selbst und das Unternehmen weiter zu entwickeln – solange Feedbackregeln eingehalten werden! Feedback sollte immer sachlich und wohlwollend sein. Auch positive Dinge und Entwicklungen sollen hervorgehoben werden. Bei kritischem Feedback ist es wichtig zu transportieren, dass es sich dabei um die eigene Wahrnehmung handelt, die eine gewisse Wirkung auslöst und dass ein konkreter Wunsch bzw. ein konkreter Verbesserungsvorschlag geäußert wird. Die Person, die das Feedback erhält sollte sich in keinem Fall rechtfertigen oder gegenargumentieren, sondern dass Feedback dankend annehmen. Sicherlich gibt es das eine oder andere, das man bei sachlicher Überlegung im Nachgang umsetzen könnte. So kann sich das Team gemeinsam und kontinuierlich verbessern. Wir lernen miteinander und voneinander.

  1. Wertschätzende Kommunikation pflegen

Wertschätzung ist ein wichtiger Bestandteil erfolgreicher Personalführung. Doch auch im Team sollte eine wertschätzende Kommunikation gegenüber den Kollegen gepflegt werden. Dazu gehört auch transparent, offen und ehrlich miteinander umzugehen, ohne dabei die Gefühle der anderen zu verletzen. Probleme sollten frühzeitig und angemessen (ruhig und sachlich) angesprochen werden. Selbstverständlich hilft auch die Kenntnis über die Grundlagen der Kommunikation oder Konfliktmanagementmethoden dabei, Fehler in der Kommunikation zu vermeiden und Akzeptanz für andere Meinungen aufzubringen. Ein offenes Ohr für die Probleme anderer trägt ebenfalls zu einem positiven Betriebsklima bei. (M.Rivera)